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Sagen rund um Kohlhunden |
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Das weise Kluibeweible Es wird besagt, dass irgendwo in den Wäldern von Kohlhunden das weise Kluibeweible lebte. |
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Das
Kohlhundener Kluibeweible |
Von dort brachte sie für die ganze Oberdorfer Region die Kinder - anstelle des Storches oder sonstiger neumodischer Institutionen. Ganz wichtig war deshalb im Markoberdorfer Raum, dass bei der Geburt Ruhe herrschte, damit dass Kluibeweible in Frieden wirken konnte. Denn sie lebte im Einklang mit der Weisheit der Natur und wusste natürlich alles, was für eine leichte Geburt förderlich ist. So war sie auch noch während der Geburt anwesend und gab den neugeborenen Kindern die richtige Form. Rund um Oberdorf herrschte der Glaube, dass, falls bei der Geburt doch gesprochen oder gar herumgezetert würde, das Kluibeweible bei diesem wichtigen Werk gestört oder gar ganz verjagt worden sei. Und dann konnte es sein, dass Kinder seltsame Missbildungen wie Feldermausohren hatten. Was
können wir heute daraus lernen? |
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Das lachende Klobunzele Natürlich gab es in Kohlhunden auch männliche Sagengestalten. So lebt im Kuhstallweiher ein kleines, fröhliches Wassermännchen mit langem, grünen Bart. |
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Das Kohlhundener Klobunzele |
Diesen Bart hat es mehrfach um den Bauch gewickelt und so kann man wohl davon ausgehen, dass ein Männchen mit einem so langen Bart ziemlich alt ist. Das Klobunzele liebt seinen Weiher über alles, die Fische, Frösche, Libellen, Seerosen und das Schilf, das so wunderbar im sanften Wind raschelt. Dann sitzt es da ganz ruhig, lauscht den Geräuschen seines Weihers und weil das für ihn so schön ist, gluckst er hin und wieder einfach so vor Freude. Dieses Glucksen haben am Kuhstallweiher schon viele gehört, dachten aber bestimmt, das seien nur die Wellen. Das Klobunzele ist kaum einen Arm lang und wenn 3x sein Namen übers Wasser gerufen wird, kann es sein, dass er aus dem Wasser auftaucht und Dich anlacht. Und da er stets gut gelaunt ist, lacht und tanzt er dann, schlägt so manchen Purzelbaum vor lauter Lebensfreude. Böse wird er angeblich nur, wenn jemand ihn absichtlich ärgern will: Zum Beispiel wenn statt 3x sein Name, nur 1x, 2x, 4x, oder 5x gerufen wird. Dann spritzt er die Rufer einfach pitschenass. Aus diesem Grund gab es in der Marktoberdorfer Gegend die Redewendung: ,,Der schwitzt, wie wenn er`s Klobunzele grufen hätt!" |
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Können wir auch daraus etwas für das Hier und Jetzt lernen? So wie es
in den Wald, respektive Weiher hineingerufen wird, so schallt und platscht
es zurück? Gut möglich. Natürlich gibt es auch heute Menschen, die Kontakt mit Naturgeistern, Elfen oder Engeln, z.B. ihrem Schutzengel haben. Auch da ist es ratsam, den Name bewusst 3 x zu nennen, denn es bestätigt, dass genau mit diesem Wesen Kontakt aufgenommen werden möchte. Ansonsten schleicht sich möglicherweise der Schabernack treibende Vetter vom Klobunzele dazu.
Das Kreuz mit dem Hirsch An diese Geschichte aus Kohlhunden gibt es ein Andenken im Wald: ein Kreuz auf Stein von 1899. |
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Am Palmsonntag
im Jahre 1899 soll ein Bauer aus Kohlhunden, der Xaver Schmid, statt
in die Kirche aufs Feld und in den Wald gegangen sein. Plötzlich
sprang aus dem Wald ein mächtiger Hirsch heraus, und dieser trug
in seinem Geweih ein Kreuz. Gut möglich, dass diese Erscheinung nur derart interpretiert werden kann. Es könnte natürlich sein, dass so ein Hirsch auch darauf aufmerksam macht, dass Gottes Schöpfung und damit der Kontakt zu Gott überall zu finden sei, sei es im Wald oder auf der Wiese ... vor allem aber im eigenen Herzen. |
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Diese alten Sagen wurden hier bewusst von Anja Seiferth neu formuliert sowie illustriert. Sagen, Märchen sowie Gleichnisse haben neben dem Unterhaltungswert auch stets einen tieferen Sinn, können wertvolle Hinweise fürs Leben vor Ort und anderswo schenken. Viel Freude beim Inspirieren lassen!
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